KultCrossing präsentierte zum neunten Mal das Kurzfilmfest für SchülerInnen „.mov“ und vergab den „Movy 2016“ für den besten Kurzfilm an „Erledigung einer Sache“.
Das cineastisches Spektakel, bei dem sich am 06. und 07. Juli alles um Kurzfilme drehte bot Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, aktuelle Kurzfilme zu verfolgen und mit Filmemachern und Medienprofis ins Gespräch zu kommen.
Neben dem Filmprogramm war der Höhepunkt der diesjährigen Veranstaltung die Verleihung des „Movy 2016“. Der beste Kurzfilm wurde von einer Schülerjury vorab ermittelt und am zweiten Tag des Kurzfilmfestes feierlich mit einer Laudatio geehrt.
Unter dem Motto „Im Grenzgebiet“ zeigte KultCrossing 10 Filme aus sechs Ländern, die sich mit dem Eingegrenztsein oder –werden und dem Ausloten, Überschreiten oder Überwinden politischer, kultureller oder geistiger Grenzen auseinandersetzen. Die Entscheidung der Schülerjury fiel letztlich auf „Erledigung einer Sache“.
Paradebeispiel für das Genre Kurzfilm
Mit dem Kurzfilm erzählen Regisseur Dustin Loose und sein Team die Geschichte von Jakob Adler: Um dem letzten Willen seiner Mutter nachzukommen, muss dieser seinen leiblichen Vater aufsuchen, dem er noch nie zuvor begegnet ist. Der sitzt seit mehr als 25 Jahren in der geschlossenen Psychiatrie, weil er seinen Bruder umgebracht hat. Doch vor der schicksalhaften Begegnung möchte Jakob den behandelnden Arzt Dr. Weiß konsultieren. Der Film offenbart eine komplexe Familientragödie mit überraschendem Ende.
„Der Titel „Erledigung einer Sache“ lässt an etwas sehr Alltägliches, sogar Banales denken, und dann ist man überrascht und beeindruckt vom Inhalt, vom Aufbau der Spannung in der filmischen Umsetzung dieser Kurzgeschichtenvorlage von Håkan Nesser. Eine komplexe Geschichte so scheinbar einfach, in so kurzer Spieldauer, verständlich verfilmt. Ein Paradebeispiel für das Genre Kurzfilm, das die Schülerjury zu Recht prämierte“, sagte Christa Schulte, Lehrerin und ehrenamtliche KultCrossing Geschäftsführerin.
„Erledigung einer Sache“ war der Abschlussfilm von Dustin Loose an der Filmakademie Baden-Württemberg. Den Preis nahm, stellvertretend für den Regisseur, der Drehbuchautor des Films Belo Schwarz entgegen. Verbunden war der „Movy 2016“ mit einem Preisgeld in Höhe von 500,- Euro, gestiftet von der Intevi Werbeagentur aus Köln.
Spannende Einblicke in die Welt der Macher
Gelegenheit für die jungen Zuschauer, aus erster Hand Berufsbilder rund um den Film kennenzulernen gab es u.A. beim Gespräch mit Regisseur Elkan Spiller, der Entstehung und Hintergrund seiner Kurzfilm-Doku „Mama, L’Chaim!“ erläuterte. Diese handelt vom Zusammenleben seines Cousins Chaim Lubelski mit dessen Mutter Nechuma, einer Shoa-Überlebenden. Elkan Spiller stellte auch seine Fortsetzung dieser Idee in Kinolänge, „L’Chaim – Auf das Leben!“ vor.
Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Vorträge und Expertengespräche zum Thema Filmmusik mit dem Filmkomponisten Matthias Hornschuh und dem Komponisten Loy Wesselburg. Die beiden preisgekrönten Profis brachten den Zuschauern die Bedeutung von Klängen und Musik bei Filmen näher und gewährten faszinierende Einblicke in ihre Berufswelt und Arbeitsweisen, die sie anhand exemplarischer Filmausschnitte veranschaulichten.
Zur Planung und Durchführung des Kurzfilmfests „.mov“ kooperierte KultCrossing mit dem Internationalen Filmfest Emden-Norderney. Gefördert wurde „.mov 2016“ vom Landschaftsverband Rheinland nach dem Kinder- und Jugendförderplan des Landes Nordrhein-Westfalen (KJFP).
Impressionen vom Kurzfilmfest 2016 und aus den vergangenen Jahren finden Sie in der <link http: www.kultcrossing.de mediathek bildergalerien fusch external-link-new-window internal link in current>Bildergalerie.