Der Movy 2019 für den besten Kurzfilm ging an „Kippa“ (Drehbuch/Regie: Lukas Nathrath). Der Filmpreis, dotiert mit einem Preisgeld von 500,- Euro, wurde im Rahmen des Kurzfilmfestes „.mov“ verliehen. Die KultCrossing gemeinnützige GmbH richtete die Veranstaltung zur Medienbildung von Schülern zum zwölften Mal vor den Zeugnissen, im Cinenova Kino aus.
Der Gewinnerfilm erzählt die auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte von Oskar, der von seinen Mitschülern brutal drangsaliert und bedroht wird, nachdem diese erfahren, dass er jüdisch ist. Während der Schulleiter die Appelle seiner Eltern ignoriert, sucht Oskar eigene Wege, mit den Demütigungen umzugehen.
„Kippa" ist ein Kurzfilm über antisemitisches Mobbing und Ausgrenzung aufgrund von Religionszugehörigkeit. Es ist darüber hinaus, wie Lukas Nathrath selbst sagt, ebenso „eine universellere Geschichte über Gruppendruck, Ausgrenzung, Verrat, aber auch Freundschaft."
„Ein Film über Courage, über das Einstehen für menschliche Werte und das Finden einer Haltung zum Thema Vorurteile und Ausgrenzung, zu einem leider sehr aktuellen Thema. An diesem Beispiel können Jugendliche sich selbst hinterfragen und ihr Verhalten reflektieren. Deshalb hat dieser Film den Movy mehr als verdient“, begründet KultCrossing Geschäftsführerin Christa Schulte die Juryentscheidung für den Siegerfilm.
Nathrath ist bereits seit früher Jugend als Schauspieler für Film, Fernsehen und Theater tätig und hat u.a. mit Regisseuren wie Achim von Borries und Joseph Vilsmaier gearbeitet. In München studierte er zunächst Amerikanistik mit Schwerpunkt Film und Auslandssemester an der London Academy of Music and Dramatic Art, bevor er sein Regie Masterstudium an der Hamburg Media School mit dem Film „Kippa“ abschloss.
Der Regisseur Lukas Nathrath nahm den durch eine Fachjury vergebenen Filmpreis „Movy“ persönlich entgegen und beantwortete zusammen mit Kameramann Leonard Lokai die Fragen der jungen Zuschauer zur Filmidee und Filmentstehung.
Zudem gab Martina Borck, die Geschäftsführerin des Cinenova Kinos, im Expertengespräch Einblicke in die Welt des Kinobetriebes. So konnten die Schüler auch Berufsbilder rund um den Film kennenzulernen. Moderator der Veranstaltung war Konstantin Klostermann.
Für die zwölfte Ausgabe des Kurzfilmfestes für SchülerInnen „.mov“ hatte KultCrossing insgesamt elf Kurzfilme deutscher, französisch-schweizerischer, niederländischer und nepalesisch-britischer Produktionen ausgewählt. Die Beiträge sind zwischen 5 und 27 Minuten lang.
Egal ob Hummel oder Gangster, Vegetarier oder Follower – jeder der Protagonisten erzählt eine spannende Geschichte innerhalb der Themenkreise „Filmische Spielarten", „Beziehungsgeschichten", „Identitätsfragen" und „Welche Bedürfnisse kultivieren WIR?“. Zur Planung und Durchführung der Veranstaltung kooperierte KultCrossing mit dem Internationalen Filmfest Emden-Norderney.
Unterstützt wurde „.mov 2019“ durch DERTICKETSERVICE.DE GmbH & Co. KG und Salaud Morisset Films Production & Distribution.
Impressionen vom Kurzfilmfest 2019 und aus den vergangenen Jahren finden Sie in der Bildergalerie unter Kurzfilmfest .mov.